Was bedeuten AIS, IMO, MMSI, GT/BRZ etc in der Schifffahrt

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Was bedeuten AIS, IMO, MMSI, GT/BRZ etc.?


AIS

AIS - das Automatic Identification System (Automatisches IdentifikationsSystem) ist  ein Funksystem, das durch  Austausch von Navigations- und Schiffsdaten die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsverkehrs zum Ziel hat .Seit dem 6. Dezember 2000 hat die  Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO)  das System als verbindlichen Standard eingefúhrt.
Auf einer elektronischen Karte wird sowohl die eigene Schiffsposition als auch die Position und Geschwindigkeit umliegender Schiffe angezeigt, so dass abgeschätzt werden, ob die Gefahr einer Schiffskollision besteht.

Eine derartige elektronische AIS-Karte finden  Sie z.B. hier >>> http://www.marinetraffic.com/ais/ und auch die website der Brückenbote von NOK verlinkt zu dieser elektronischen Karte - aus Kostengründen mit einer kleinen  Zeitverzögerung >>> http://www.brueckenbote.de/Brueckenbote/Webcam.html#widget4
AIS - auch für den reinen Amateur oder shiplover  eine tolle Sache!

Weiter infos bei Wikipedia >>> Automatic Identification System


IMO

 Die IMO steht für die  International Maritime Organization ( Internationale Seeschifffahrts-Organisation).
Diese hat 1987  die Vergabe von  IMO-Nummern zur Verbesserung der Schiffsicherheit eingeführt. Die IMO-Nr. wird ähnlich wie die Fahrgestellnummmer eines Kraftwagens nur einmalig vergeben und begleitet das Schiff von der Kiellegung bis zur Verschrottung  unabhängig von Eigner- oder Flaggenwechsel.
Die IMO-Nr. besteht aus dem Kürzel „IMO“ und einer siebenstelligen Zahl, wird im Auftrag der IMO vom Lloyd’s Register   vergeben und muss  dauerhaft  am Schiffsrumpf und im Maschinenraum fixiert werden sein.
Seit etwa 2002  muss die IMO-Nr. am Heck des Schiffs oder an der Schiffswand bzw. seitlich an der Brücke angebracht werden.

Kriegsschiffe, Fischereischiffe, Feuerschiffe und andere Spezialschiffe sind von der IMO-Pflicht befreit.

MMSI


MMSI steht für  Maritime Mobile Service Identity (deutsch: Rufnummer des mobilen Seefunkdienstes).
Die weltweit gültigen Rufnummern des mobilen Seefunkdienstes einer Seefunkstelle ist wie folgt aufgebaut:

3-stellige MID (Maritime Identification Digit) gefolgt von 6 Ziffern von 0-9.
Die MID kennzeichnet das Heimatland der Seefunkstelle (die BRD hat die beiden MIDS 211 und 218) und die folgenden 6 (demnächst 10) Ziffern kennzeichnen eindeutig die jeweilige Seefunkstelle.
In der BRD wird MMSI durch die Außenstelle Hamburg der Bundesnetzagentur ereteilt.

Mit Hilfe der MMSI kann über das sog. Digital Selective Calling (DSC)-Verfahren (Schmalband-Telex-Sendung) ein Seefunkgespräch mit einer anderen See- oder Küstenfunkstelle durchgeführt werden.

Die MMSI-Nummerm der Küstenfunkstellen oder Gruppen von Seefunk- oder Küstenfunkstellen sind etwas anders aufgebaut  - hier eine Gesamtübersicht:

Seefunkstelle:     MID 123456
Küstenfunkst.:   00 MID 1234
Gruppe Seef.:    0 MID 12345
Gruppe Kü.f.:    00 MID 1234
Funkraum des Forschungsschiffes MS Polarstern
Bild (c): GNU-Lizenz für freie Dokumentation / Hannes Grobe, Alfred Wegener Institut


GT/BRZ

 Die früher verwendeten Raummaße  Bruttoregistertonne (BRT) und Nettoregistertonne (NRT) wurden 1969 ersetzt durch die dimensionslose Bruttoraumzahl (BRZ) und Nettoraumzahl (NRZ).
Die BRZ wird auch als  Gross-Tonnage (GT) bezeichnet

 Die Berechnung der dimensionslosen BRZ wir wie folgt vorgenommen:

         
BRZ = K_1 \cdot V

K_1 = 0{,}2 + 0{,}02 \cdot\log_{10}V
wobei V der Zahlenwert des in Kubikmeter gemessenen Inhalts aller geschlossenen Räume eines Schiffes vom Kiel bis zum Schornstein und  K1  einen Wert zwischen 0,22 und 0,32 dartstellen , der abhängig von der Schiffsgröße für das jeweilige Schiff festgelegt ist.

Beispielsberechnung:
Bei einem Schiff mit einem Volumen von 20.000 cbm ergibt sich folgende Berechnung:
log(10)V = log(10) x 20.000 = 4,3
K1 =  0,2 + (0,02 x log(10) V) = 0,2 + (0,02 x 4,3) = 0,286
BRZ = K1 x V = 0,286 x 20.000 =   Bruttoraumzahl 5.720

De Berechnung der Nettoraumzahl NRZ  
erfolgt ebenfalls nach einer speziellen Formel und ist abhängig vom Inhalt der Laderäume, dem Tiefgang, der Seitenhöhe sowie der Anzahl der Fahrgäste. Die sich dann  errechnende NRZ darf nicht kleiner sein als 30 % der BRZ. Bei offenen Containerschiffe und Doppelhüllentankern erfolgt nach IMO -Vorgaben eine Reduzierung der BRZ, die im Schiffsmessbrief vermerkt wird.

BRZ und/oder NRZ sind Grundlage für die Berechnung der Hafengebühren sowie der Kanal-, Schleusen- und Lotsengebühren.
MS Apollo, Chemie-Tanker, Bauj.: 2003, 168 m / 26 m,, Call Sign: ZDFS2,IMO: 9234628,
 MMSI: 236204000, Heimathafen: Gibraltar, besitzt eine
BRZ von  16914


Rufzeichen / Callsign


Das Rufzeichen im Seefunkdienst  ist gleichzeitig als Unterscheidungssignal  ein  eindeutiges Identifi- kationsmerkmal, das den Seeschiffen bei Eintragung in das Schffsregister zugeteilt wird.  
Voraussetzung: Schiffslänge grösser als 15 m oder eine Telegraphiefunk- oder Sprechfunkanlage  an Bord.

Das Rufzeichen besteht aus einer Kombination von 4 oder 5 Buchstaben und Zahlen.

Dieser klassische Seefunk (Morse- oder Sprechfunk) hat nach Einführung  des  Digital Selective Calling (DSC)-Verfahrens (Schmalband-Telex-Sendung) stark an Bedeutung verloren. 
Das Foto links zeigt eine "antike" Funkbude auf einem Frachtschiff im Jahre 1922